Irgendwie habe ich es tatsächlich geschafft, den Januar bei der 365 challenge durchzuhalten und habe nun alle 31 Blöcke fertig! Manchmal habe ich einen Block pro Tag genäht, aber oft musste ich auch am Wochenende nachholen. Und oft habe ich nur versucht, einfach schnell fertig zu werden, ohne das Nähen zu genießen. Dann habe ich am Freitag einen Anruf erhalten, der mich nachdenklich gemacht hat. Es war die Praxis von meiner Frauenärztin. Ich hatte einen Termin für nächste Woche, und sie mussten ihn absagen, weil meine Frauenärztin verstorben ist. Sie hatte einen Schlaganfall. Ich war regelrecht schockiert und wusste gar nicht, was ich sagen sollte. Ich glaube, sie war ungefähr in meinem Alter, und ich war die letzten zehn Jahre ein -bis zweimal im Jahr bei ihr für die Vorsorgeuntersuchungen.
Als mein Vater vor zwei Jahren starb, wurde es mir schmerzlich bewußt, dass unsere Zeit begrenzt ist und ich versuche seit einiger Zeit, meine Tage bewußter zu verleben. Letztes Sylvester habe ich das vergangene Jahr an mir vorüberziehen lassen, aber da war nicht viel, außer unseren Urlauben, an dass ich mich erinnert habe. Jetzt fragen mein Freund und ich uns öfter mal abends “Was war das Schönste heute an Deinem Tag?”. Oft genug finde ich es schwierig, darauf zu antworten, weil der Tag an einem nur so vorbei geflogen ist. Aber an anderen Tagen ist es schön, sich an den Vollmond, den Schornsteinfeger, einen wunderschönen Sonnenaufgang oder all die anderen kleinen Momente, die einen glücklich machen, zu erinnern.
Nach diesem Anruf habe ich beschlossen zu versuchen, diese besonderen Momente mit den täglichen Blocks zu verbinden und die Nähzeit als Gelegenheit zu nutzen, den vergangenen Tag Revue passieren zu lassen und dankbar dafür zu sein, dass ich ihn erleben durfte. Und vielleicht habe ich nächstes Sylvester mehr Erinnerungen an dieses Jahr.
Die Blöcke haben sehr einfach angefangen, was für einen Anfänger wie mich sehr gut war. Und ich war ehrlich erstaunt, wieviel Spaß es macht, Streifen zu schneiden, zusammenzunähen, wieder auseinander zu schneiden, nur um sie anders zusammenzunähen. Ich mag diesen Aspekt sehr gerne, wie man verschiedene geometrische Muster erschaffen kann, nur indem man dieselben Grundteile anders zusammensetzt. Hier sind nun meine Blöcke vom Januar:
6. Januar “Neujahrs-Event” von unserer Firma (Eisstockschießen bei – 10°, aber hat Spaß gemacht)
10. Januar Eröffnung von meinem Shop
11. Januar Das erste Schnittmuster verkauft
12. Januar Schornsteinfeger (er sah einfach so drollig aus in seiner traditionellen Kluft, dass ich lachen musste, als ich ihm die Tür aufmachte)
28. Januar Mein Winterkleid fertig
Was ich gelernt habe:
- es gibt selbstklebende Linealstopper, die das Verrutschen des Lineals auf dem Stoff verhindern, wenn man mit dem Rollschneider zuschneidet.
( ( (Angela ) ) ) Das ist eine tolle Idee. Die Blöcke mit dem schönsten Augenblick eines Tages zu verknüpfen. Herzlichen Glückwunsch zu allem was Du im Januar geschafft hast 🙂
Vielen lieben Dank 🙂